03.21 #Stromnetz – Wer ein Angebot für eine Hausanschluss-Vergrößerung stellen will, scheitert an Stromnetz Berlin

Ich kenne einen guten Witz. Stromnetz Berlin hat einen Kundenbeirat. Harhar. Der war gut.

Im Jahre 2021 befassen sich Verwalter mit der Frage, wie man jedem Tiefgaragenplatz einen eigenen Stromanschluss zur Verfügung stellt. Nach der WEG-Rechtsnovelle Dezember 2020 ist jedem Stellplatzeigentümer das Recht zuzugestehen. Dafür muss der Hausanschluss verstärkt werden. Die Recherche der Kosten ist beim Netzbetreiber Stromnetz Berlin mittelalterlich.

Inzwischen reicht nicht mehr aus, eine formlose Anfrage an Stromnetz Berlin zu senden und um Benennung der Kosten zu bitten. Man hat aufgeräumt. Der Sachverstand von Stromnetz Berlin hat pdf-Formulare erarbeitet und zum Ausfüllen ins Netz gestellt.

Diese lassen sich nicht ausfüllen, wie es richtig wäre. Es sind so gelbe Ausfüllfelder angelegt. Das Ausfüllen wird unterbrochen durch Warnhinweise: Man sei zum Ausfüllen nicht berechtigt. Es ist ein unbekanntes Passwort hinterlegt. Also muss man Formulare ausdrucken und mit einer Schreibmaschine ausfüllen. Wer keine hat, mit Kugelschreiber und zittriger Handschrift. Man fragt sich: Offenbar haben die nicht mehr alle Tassen im Schrank? Anfrage ist raus: Nicht nach Tassen. Sondern einem ausfüllbaren Formular zur Beantragung eines Kostenangebots für einen verstärkten Strom-Hausanschluss. Es sind exakt diese Dinge, die einen am Verstand von Menschen zweifeln lassen. Hinzu kommt Wut und ruf mal dort an. Drücke 15 bis 20 Minuten die „1“, „3“ oder „4“ –  lass Dir gemafreie Musik einspielen. Bis eine sehr freundliche Dame mit Singsang spricht, drei, vier, fünf andere Sachbearbeiter vermitteln möchte, weil sie nichts weiß:  Sie ist keine Kompetenzträgerin für unausfüllbare Formulare. Wie man gesetzte Rechte der IT-Abteilung wieder loswird. „Im Moment ist besetzt“, weiß sie und fügt hinzu: „Da wird jetzt gesprochen.“ Drei Vermittlungsversuche mit anderen sind auf diese Weise vergeblich. „Rufen Sie einfach später nochmal an?“ schlägt sie vor. „Ja, wo denn?“ Die Nerven liegen blank. Apropos schlägt: Ich bin geschlagen. „Ich schicke eine Email.“ Eine Ticketnummer und vierzehn Tagen später ist bestimmt eventuell Antwort da und sie sagen: „Das Formular dürfen Sie nicht ausfüllen, das muss der Elektriker machen“. Das werden sie sagen. Zur Lösung wird es nichts beitragen. Nicht in vierzehn Tagen. Denn diese Frage ist so grundsätzlich: Das muss im nächsten Stuhlkreis „Kundennähe“ der IT-Abteilung durchdiskutiert werden, der findet im November statt. Bis dahin, Stromnetz Berlin: Ein ganz modernes Unternehmen. Bald. Ich fasse zusammen: Ich brauche ein Angebot für den verstärkten Hausanschluss. So einfach ist das. Mein Stromnetz hat jetzt eine Vorgangsnummer zugeschickt, es heißt Ihr Anliegen, KA-2345678 (Nummer aus Datenschutzgründen geändert).

Weiterführend

 

Blog (Start) | Website (Start)